Der Mensch versucht, dieses neue kostbare Land vor dem Eindringen des Meeres zu schützen, indem er nach 30 bis 40 Jahren das neu entstandene Land eindeicht und damit dem Zugriff der Nordsee entzieht. Denn Marschboden ist ein äußerst fruchtbarer Boden, der von den Küstenbewohnern landwirtschaftlich genutzt wird.
Über einen Kern aus Sand wird beim Deichbau Marschboden aufgetragen, darüber eine dichte Grasdecke. Nach der schweren Sturmflut von 1962, bei der im Überschwemmungsgebiet von Hamburg über 300 Menschen ertranken, wurden die Deiche erhöht und verstärkt. Außerdem änderte man das Profil der Deiche. Zum Meer hin laufen die Deiche viel flacher aus als bei den älteren Deichbauten, denn so rollen sich die Wellen tot, ihre Kraft wird verringert.
Springflut
Immer bedrohlicher wurden im Laufe der Zeit die Sturmfluten, weil der Meeresspiegel angestiegen ist. Aber von sicheren Deichen hängt das Leben der Menschen und Tiere ab. Mit der Zeit wäscht der Regen das Salz aus dem Boden.
Durch Gräben, sogenannte Siele, wird das neue Land entwässert. Im Hauptsiel sammelt sich dieses Wasser, das dann bei Ebbe durch das Sieltor ins Meer abfließt. Bei Flut bleiben die Tore geschlossen, so das kein Meerwasser in das Neuland eindringen kann. Solche vom Menschen gewonnenen Marschgebiete heißen in Deutschland Koog, in den Niederlanden Polder. Dadurch haben die Menschen das heutige Erscheinungsbild der Nordseeküste entscheidend mitgestaltet. Schutz vor dem Meer, vor gefährlichen Sturmfluten, suchten die Menschen schon immer.
Querschnitt durch den Außendeich
Außendeich mit Siel